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Biografie, Wilhelm von Humboldt

Die Schwerpunkte der wie bei seinem Bruder Alexander äußerst vielseitigen staatsmännischen- und Gelehrtentätigkeit lagen für Wilhelm von Humboldt in der Beschäftigung mit kulturwissenschaftlichen Zusammenhängen wie der Bildungsproblematik, der Staatstheorie, der analytischen Betrachtung von Literatur und Kunst sowie in aktiver politischer Mitgestaltung als Reformmotor im Schul- und Hochschulwesen und als preußischer Diplomat. Vor allem die Sprachwissenschaft verdankt ihm starke Impulse: dank seiner Erkenntnis, dass Sprache ein dynamisches Phänomen ist (Energeia), erfuhr die Sprachwissenschaft eine entscheidende Weiterentwicklung.
Wilhelm von Humboldt gehört zu den Mitbegründern der Berliner Universität, heute Humboldt-Universität zu Berlin.
Werke (Auswahl):Sokrates und Platon über die Gottheit (1787?1790); Ideen zu einem Versuch, die Gränzen der Wirksamkeit des Staats zu bestimmen (1791); Über männliche und weibliche Form (1795); Plan einer vergleichenden Anthropologie (1797); Ästhetische Versuche I.: Über Goethe's Hermann und Dorothea (1799); Latium und Hellas (1806); Über den zukünftigen Zustand Deutschlands (Denkschrift 1813); Über das vergleichende Sprachstudium in Beziehung auf die verschiedenen Epochen der Sprachentwicklung (1820); Über die Aufgabe des Geschichtsschreibers (1821); Über die Entstehung der grammatischen Formen und ihren Einfluss auf die Ideenentwicklung (1822); Bhagavad-Gitá (1826); Über den Dualis (1827); Über die Sprache der Südseeinseln (1828); Über Schiller und den Gang seiner Geistesentwicklung (1830); Rezension von Goethes Zweitem römischem Aufenthalt (1830): Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaus und seinen Einfluss auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechts (1836).

© Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsbibliothek

Detailangaben

Eintragstyp Personen
ID 171
Titel Freiherr, Geheimer Staatsrat
Biographische Angaben

1790-91 Legationsrat und Assessor beim Berliner Kammergericht

1809 Leiter des Kultus- und Unterrichtswesens im preußischen Innenministerium

1819 Berufung ins Kabinett für die ständischen Angelegenheiten

1830 Erneute Mitgliedschaft im Staatsrat

GND-Eintrag http://d-nb.info/gnd/118554727
VIAF-Eintrag https://viaf.org/viaf/100183995/
Geburtsdatum 22. Juni 1767
Todesdatum 8. April 1835
Nachlass

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Staatsbibliothek Berlin
Geheimes Staatsarchiv Berlin
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Studium Rechts- und Staatswissenschaften
Mitgliedschaft Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften
Stellung keine universitäre Anstellung

Ereignisse

Reform

Neugestaltung des preußischen Unterrichtswesens unter Mitarbeit von Nicolovius und Süvern: Konzeption der Berliner Universität und des neuhumanistischen Gymnasiums;

1794 – 1801 Umzug

Umzug nach Jena, um im täglichen Verkehr mit Friedrich Schiller zu stehen. Mitarbeit an Schillers 'Horen'.

1802 – 1808 Umzug

Stellung als Preußischer Ministerresident im Vatikan.

1808 – 1835 Mitgliedschaft

Mitglied der Akademie der Wissenschaften.

1810 – 1810 Ernennung

Ernennung zum Staatsminister und preußischen Gesandten in Wien.

1814 – 1814 Politisches Engagement

Vertrat Preußen mit dem Staatskanzler Hardenberg auf dem Wiener Kongress.

1819 – 1819 Politisches Engagement

Vorlage seines Entwurfs für eine landständische Verfassung Preußens.

1819 – 1835 Vortrag

Jährliche Akademie-Vorträge über Sprachwissenschaft und Sprachphilosophie.

1829 Aufbau

Vorsitz der Kommission für die Errichtung des neuen Museums.

1887 – 1888 Studium

Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Frankfurt (Oder) und Göttingen.

Verschlagwortung