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Biografie, Christoph Hufeland

Hufeland zählt zu den populärsten Ärzten des 19. Jahrhunderts. Wegen seiner sorgfältig ausgearbeiteten Theorie der Lebenskraft galt er als Koryphäe des Vitalismus. Man sah in ihm aber auch einen Repräsenanten der so genannten eklektischen Richtung, die aus allen vorhandenen medizinischen Systemen zu entlehnen suchte. Er begründete die Makrobiotik und erneuerte die ärzliche Lebensberatung. Hufelands intensive Publikationstätigkeit begann 1785, das Verzeichnis seiner Schriften zählt über 400 Titel. Er war aber auch einer der am meisten gelesenen Mediziner seiner Zeit. Sein Hauptwerk "Makrobiotik oder die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern" wurde in fast alle europäische Sprachen übersetzt, sogar ins Chinesische. Auch bei Zeitschrifteneditionen brachte Hufeland bedeutende Leistungen (u.a. Herausgabe des Journal der practischen Arzneykunde und Wundarzneykunst seit 1795). Er veröffentlichte u.a.: Über die Natur, Erkenntnismittel und Heilart der Skrofelkrankheit (1795; 3. Aufl., Berl. 1819); Makrobiotik oder die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern" (1796; viele Aufl. folgten); Über die Ungewißheit des Todes" (1791); Guter Rat an Mütter über die wichtigsten Punkte der physischen Erziehung der Kinder in den ersten Jahren (1799); Geschichte der Gesundheit (1812); Praktische Übersicht der vorzüglichsten Heilquellen Deutschlands (1815); Enchiridion medicum oder Anleitung zur medizinischen Praxis, Vermächtnis einer fünfzigjährigen Erfahrung (1836).

© Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsbibliothek

Detailangaben

Eintragstyp Personen
ID 248
Titel Prof. Dr. med., Königl. preußischer Staatsrat, Geheimer Rat
Biographische Angaben

1783-93 Arzt in Weimar
1791 Bau eines Leichenschauhauses nach seinen Plänen in Weimar (Vorbild für zahlreiche klinische Anstalten)
1792 Ernennung zum "Professor ordinar. honorar." in Jena
1793-98 Prof. der Medizin an der Universität Jena
1795 Gründung der medizinischen Zeitschrift "Journal der praktischen Arzneikunde und Wundarzneikunst"
1799 Gründung der medizinischen Zeitschrift "Bibliothek der praktischen Arzneikunde und Wundarzneikunst"
1801 Königlicher Leibarzt, Direktor des Collegium medico-chirurgicum und 1. Arzt der Charité in Berlin
1806-09 mit der königlichen Familie in Königsberg
1810-36 Prof. für Pathologie und Therapie an der Berliner Universität

GND-Eintrag https://d-nb.info/gnd/118554514
VIAF-Eintrag https://viaf.org/viaf/54281342/
Geburtsdatum 12. August 1762
Todesdatum 25. August 1836
Studium Medizin
Mitgliedschaft Gesellschaft für Natur- und Heilkunde; Akademie der Wissenschaften
Stellung Ordentlicher Profesor für spezielle Pathologie und Therapie
Institution Collegium medico chirurgicum; Charité; Institut für Pathologie und Therapie

Ereignisse

1780 – 1783 Studium

Studium der Medizin in Jena und Göttinen.

1783 – 1783 Promotion

Promotion in Göttingen; Thema: Kraft der Elektrizität beim Scheintot.

1795 – 1836 Herausgabe

Herausgeber der medizinischen Zeitschrift "Journal der praktischen Arzneikunde und Wundarzneikunst" (ab 1808 Journal f. prakt. Heilkunde).

1799 – 1836 Herausgabe

Herausgeber der medizinischen Zeitschrift "Bibliothek der praktischen Arzneikunde und Wundarzneikunst" (ab 1808 Bibl. d. prakt. Heilkunde).

1801 – 1801 Berufung

Berufung nach Berlin als königlicher Leibarzt (Nachfolger von C. G. Selle), Direktor des Collegium medico-chirurgicum und 1. Arzt der Charité.

1802 – 1802 Gründung

Errichtung eines Impfinstiuts in Berlin.

1806 – 1809 Reform

Während des Aufenthaltes in Königsberg Vorbereitung der Neuorganisation des preuß. Medizinalwesens und Gründung der Berliner Universität mit den Ministern Stein, Altenstein und W.v. Humboldt.

1810 Funktion

Leitender Beamter der Abteilung Gesundheitswesen im Innenministerium.

1810 Funktion

Leiter der Medizinisch-chirurgischen Militärakademie.

1810 Soziales Engagement

Tätigkeit in der Geschäftsführung der Armendirektion.

1810 – 1810 Gründung

Gründung der Medizinisch-chirurgischen Gesellschaft, der "Hufeland'schen Gesellschaft", zur Fortbildung von Ärzten.

1810 – 1810 Gründung

Gründung des Universitätspoliklinik.

1810 – 1811 Funktion

Dekan der Medizinischen Fakultät.

1810 – 1836 Mitgliedschaft

Mitglied der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Berlin.

1810 – 1836 Mitgliedschaft

Mitglied in der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.

1810 – 1836 Lehrtätigkeit

Ordentlicher Professor für spezielle Pathologie und Therapie.

1813 – 1814 Funktion

Dekan der Medizinischen Fakultät.

1816 – 1817 Funktion

Dekan der Medizinischen Fakultät.

1829 – 1829 Soziales Engagement

Gründung des Hilfsvereins für notleidende Ärzte.

24. Juli 1833 – 24. Juli 1833 Auszeichnung

Verleihung der Ehrenbürgerwürde von Langensalza.

24. Juli 1833 – 24. Juli 1833 Auszeichnung

Verleihung des Roten Adlerordens erster Klasse mit Eichenlaub.

1836 – 1836 Soziales Engagement

Gründung des Hilfsvereins für Arztwitwen, die "Hufeland'sche Stiftung".

Verschlagwortung