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Christlich-archäologische Sammlung

Einhornaltar von Kloster Dambeck (Mittelschrein)

Der Mittelschrein dieses spätgotischen Schnitzaltars war von 1875 bis zum Zweiten Weltkrieg prominentes Exponat in der Christlich-archäologischen Kunstsammlung der Berliner Universität.
Der Schnitzaltar aus dem Jahr 1474 stammt ursprünglich aus der Klosterkirche Dambeck (heute in der St. Katharinenkirche in Salzwedel) und handelt auf einen frabelfrohe allegorische Weise die Empfängnis Christi. Auf dem von einer Reihe typischer Vorstellungen des Alten Testamentes umgebenden Mittelschrein sieht man das von Erzengel Gabriel erjagte Einhorn. Ihn begleiten vier Jagdhunde, die vier Grundtugenden der Wahrhaftigkeit (Veritas), der Gerechtigkeit (Justita), der Barmherzigkeit (Misericordia) und der Friedfertigkeit (Pax) symbolisieren. Maria sitzt in einem verschlossenen Garten, dem "hortus conclusus", der ihre Unberührtheit versinnbildlicht. In ihren Schoß flüchtet sich das Einhorn als Symbol Christi, das im Schoß Mariens ruht. Hinter Maria erkennt man Aaron, den älteren Bruder Moses, im Gewand eines jüdischen Hohepriesters, als Künder der Jungfräulichkeit Maria vor einem Altar von 12 Stäben (für die 12 Stämme Israels) knien, von denen einer zum Zeichen grüne Zweige treibt. Weiter im Hintergrund ist Richter Gideon dargestellt. Auch Moses vor dem brennenden Dornenbusch, aus dem Gott heraustritt und ihn beauftragt, sein Volk aus Ägypten herauszuführen, ist zu erkennen. Die um den Mittelschrein angeordneten Tafeln erzählen vom Anfang des Leben Jesu: die Geburt Johannes des Täufers (urspr. Mariengeburt), die Geburt Jesu, die Weisen aus dem Morgenland und der Kindermord des Herodes, während in den Flügeln 16 Figuren von Heiligen und Aposteln angeordnet sind. Die Außenseiten zeigen als Gemälde acht Darstellungen der Passion.

© Peter Knüvener

Detailangaben

Eintragstyp Plastische Objekte
ID 43566
Sachtitel Schnitzaltar, Einhornaltar, St. Katharinenkirche Salzwedel (Miittelschrein)
Datierung 1474
Herkunft Kloster Dambeck

Verschlagwortung