Königliche Kunstkammer
Die Berliner Kunstkammer geht auf Kurfürst Joachim II. zurück (reg. 1535 bis 1571). Aus zwei Inventaren von 1603 und 1605 ist zu entnehmen, daß sie Gegenstände aus allen Bereichen der Natur, der menschlichen Kunstprodukte wie der wissenschaftlichen Geräte, also Naturalia, Artificialia und Scientifica, aufbewahrte. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Bestand fast gänzlich vernichtet. Von Kurfürst Friedrich Wilhelm wieder neu aufgebaut, fand die Kunstkammer unter Friedrich III. ihren Standort im neu ausgebauten Stadtschloß. Nach einer wechselvollen Geschichte sind die heute noch erhaltenen Objekte in verschiedenen Museen verteilt. Der größte Anteil kunstgewerblicher Gegenstände befindet sich im Kunstgewerbemuseum am Kemperplatz, einige naturwissenschaftliche Objekte sind wohl in die Bestände des Museums für Naturkunde der HUB eingegangen.
Detailangaben
Eintragstyp | Sammlungen |
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ID | 7614 |
Ereignisse
1599 | Bestand |
Frühestes bekanntes, jedoch verlorenes Inventar der Kunstkammer. |
Jeweils 20. Juli 1603 – 8. November 1605 | Bestand |
Die ältesten erhaltenen Quellen, die Aufschluß über den Inhalt der Brandenburg-Preußischen Kunstkammer liefern, sind zwei Inventare einer Sammlung unter dem Kurfürsten Joachim Friedrich, die als Kunstkammer bezeichnet wurde. Verzeichnet sind darin Gegenstände der Natur, überwiegend zu Artificialia verarbeitete Naturalien, einige wissenschaftliche Geräte sowie menschliche Kunst- und Gebrauchsgegenstände. Den Schwerpunkt der etwa 1900 Sammlungsobjekte bildeten Silber- und Goldgegenstände, zumeist Becher, Bestecke aber auch Figuren und Tiere. Der größte Teil der restlichen Objekte bestand aus kunstvoll verarbeiteten Naturalien wie Sraußeneier, Schnecken, Korallen und Bernstein. |
Im Dreißigjährigen Krieg 1618 – 1648 | Zerstörung |
Fast gänzlicher Verlust des Bestandes der Kunstkammer während des Krieges trotz Auslagerung nach Küstrin. |
Seit 1640 | Erneuerung |
Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (reg. 1640-1688) versuchte den Verlust zu kompensieren und widmete sich der Sammlung von Zeichnungen, Gemälden, Skulpturen, Antiken, Münzen, Asiatica, Naturalia und Waffen. Die Sammlungsobjekte waren an mehreren Lokalitäten untergebracht. Sie befanden sich in der Kunst- und Naturalienkammer, dem Raritätenkabinett, der Bibliothek, den Privaträumen des Kurfürsten und den Gärten von Berlin, Potsdam, Kleve und Oranienburg. |
1649 | Bestand |
Der Kürfürst Friedrich Wilhelm ließ ein Verzeichnis seiner Sammlung antiker Münzen anlegen, die ca. 4900 Objekte umfaßte. |
1672 |
Inventar des Verwalters Heinrich Chistian von Heimbach |
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Nach 1700 | Umzug |
Die Kunstkammerbestände wurden im neu ausgebauten Stadtschloß in neun Räumen des Obergeschosses aufgestellt. |
Seit 1713 |
Unter Friedrich Wilhelm I. wurden Teile der Naturalien- und Instrumentensammlung der Kunstkammer an die Sozietät der Wissenschaften abgegeben. Dem Münz- und Antikenkabinett entnahm er 319 der größten Goldmedaillen und ließ diese einschmelzen, um den Staatshaushalt zu sanieren. 270 kleine Medaillen bieben zurück. |
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1798 | Leitung |
Die Kunstkammer kam unter die Direktion der Akademie der Wissenschaften. |
Zwischen 1810 – 1811 | Übernahme |
Übernahme der Naturalia der Kunstkammer von der Berliner Universität. |
1858 | Übernahme |
Übernahme der Restbestände vom Neuen Museum von Friedrich August Stüler. |
Verschlagwortung
- Institut: › Körperschaft › Humboldt-Universität zu Berlin › Universitätsgeschichte der HU
- Allgemein: › Sammlung