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Biografie, Werner Forssmann

Werner Otto Theodor Forßmann (geboren am 29. August 1904 in Berlin; gestorben am 1. Juni 1979 in Schopfheim) war ein deutscher Mediziner, der 1929 an sich selbst die erste publizierte und über ein Röntgenbild dokumentierte Rechtsherzkatheterisierung beim Menschen durchführte. Wenige Jahre später zeigte er, dass Kontrastmittel im Herzen des Menschen gefahrlos angewendet werden können. Vor allem in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg griffen André Frédéric Cournand und andere Mediziner seine Arbeiten auf; sie bilden die Basis der modernen Herzdiagnostik.

Forßmann widmete sich, nachdem seine Arbeiten und Veröffentlichungen in der Kardiologie auf Kritik und wenig Interesse gestoßen waren, der Chirurgie und der Urologie. Er trat 1932 der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) bei und wurde später auch Mitglied der Sturmabteilung (SA) und des Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebundes. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Sanitätsoffizier in der Wehrmacht und geriet zum Kriegsende in Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg und dem Ablauf seines Berufsverbots durch die Alliierten arbeitete er mit seiner Frau als Landchirurg und dann als Urologe in Bad Kreuznach.

In später Anerkennung seiner Arbeit erhielt er 1956 gemeinsam mit André Frédéric Cournand und Dickinson Woodruff Richards den Nobelpreis für Medizin für ihre Entdeckungen zur Herzkatheterisierung und zu den pathologischen Veränderungen im Kreislaufsystem. Seit 1958 arbeitete Forßmann als Chefarzt der Chirurgie am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf, wo er bis zu seiner Pensionierung (1969) tätig war.

[Beschreibung übernommen aus https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Forßmann , 7.4.2017]

Detailangaben

Eintragstyp Personen
ID 9205
Titel Prof. Dr. med. Dr. h. c.
Biographische Angaben

1929 Chirurg am Auguste-Victoria-Heim in Eberswalde
1929-1930 Anstellung an der Charité
Chirurg am Stadtkrankenhaus Mainz
Leiter der Chirurgischen Klinik am Stadtkrankenhaus Dresden-Friedrichstadt
Leiter der Chirurgischen Klinik am Robert-Koch-Krankenhaus Berlin
1939-1945 Kriegsdienst als Chirurg
1945-1950 praktizierender Arzt im Schwarzwald
1950-1958 Urologe in Bad Kreuznach
1958-1970 Leiter der Chirurgischen Abteilung des Evangelischen Krankenhauses Düsseldorf

GND-Eintrag https://d-nb.info/gnd/118692259
VIAF-Eintrag https://viaf.org/viaf/92829388/
Geburtsdatum 29. August 1904
Todesdatum 1. Juni 1979
Studium Medizin in Berlin
Stellung Volontärassistent
Institution Charité

Ereignisse

1922 – 1929 Studium

Studium der Medizin an der Friedrich-Wilhelms-Universität.

1929 Promotion

Promotion zum Dr. med. an der Friedrich-Wilhelms-Universität, Thema: " Über die Wirkung der Leberfütterung auf das rote Blutbild und den Cholesterinspiegel im Serum des gesunden Menschen".

1929 Forschungsprojekt

Selbstversuch der Herzkatheterisierung mittels eines Schlauchs durch die Armvene in den Herzvorhof.

1929 Staatsexamen

Staatsexamen in Medizin.

1929 – 1930 Anstellung

Volontärassistent Ferdinand Sauerbruchs an der Charité.

1956 Auszeichnung

Nobelpreis für Medizin für seine Arbeit zur Herzkatheterisierung.

1962 – 1979 Mitgliedschaft

Mitglied der Deutschen Chirurgischen Gesellschaft.

1977 Auszeichnung

Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität.

Verschlagwortung