Biografie, Rudolf Virchow
Detailangaben
Eintragstyp | Personen |
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ID | 47 |
Titel | Prof. Dr. med. Dr. h.c.; Geheimer Medizinalrat |
Biographische Angaben | 1843 Anstellung als Kompanie-Chirurg an der Charité; |
GND-Eintrag | http://d-nb.info/gnd/118627198 |
VIAF-Eintrag | https://viaf.org/viaf/34505480/ |
Geburtsdatum | 13. Oktober 1821 |
Todesdatum | 5. September 1902 |
Nachlass | Humboldt Universität Berlin; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften; Deutsche Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie, Früh- und Urgeschichte; Staatsbibliothek Berlin; |
Studium | Medizin |
Mitgliedschaft | Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften; Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte; Leopoldina; mehrfache Mitgliedschaften in ausländischen wissenschaftlichen Akademien und Gesellschaften; |
Stellung | ordentlicher Professor für Pathologische Anatomie und Allgemeine Pathologie |
Institution | Institut für Pathologie |
Ereignisse
1835 – 1839 | Schulbildung |
Besuch des Gymnasiums in Köslin. |
1839 – 1843 | Studium |
Studium der Medizin an der 1795 gegründeten Berliner Pépinière (medizinische Internatsschule für Militärärzte), die 1818 den Namen "Medizinisch-chirurgisches Friedrich-Wilhelms-Institut" erhielt. |
28. Oktober 1843 – 28. Oktober 1843 | Promotion |
Verteidigung der Promotion in Medizin bei Johannes Müller, Thema: De rheumate praesertim corneae. |
1844 – 1846 | Anstellung |
Assistent bei Robert Friedrich Froriep an der Prosektur der Charité in Berlin. |
11. März 1846 – 1849 | Anstellung |
Nach Frorieps Ausscheiden als Prosektor der Charité übernahm Virchow zunächst kommissarisch die Leitung der Prosektur und des "Pathologisch-anatomischen Cabinets der Charité". |
1847 – 1847 | Habilitation |
Habilitation in Berlin, Thema: "De osseficatione pathologica". |
1847 – 1848 | Lehrtätigkeit |
Dozentur an der Pathologie der Charité. |
1847 – 1852 | Herausgabe |
Herausgabe der Fachzeitschrift "Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medicin", das sog. "Virchow Archiv". Mitbegründer: Benno H. E. Reinhardt. |
1848 – 1848 | Politisches Engagement |
Virchow untersucht im Auftrag der Regierung eine Typhusepidemie in Oberschlesien. Er fordert in seinem Bericht die "volle und unumschränkte Demokratie", ohne die es keinen Wohlstand und keine Gesundheit geben könne. |
10. Juni 1848 – 29. Juni 1849 | Herausgabe |
Virchow setzte sich für die Verbesserung des Medizinalwesens ein und zu diesem Zweck erfolgte die Herausgabe der Zeitschrift "Die Medicinische Reform" gemeinsam mit Rudolph Leubuscher. |
26. Oktober 1848 – 31. Oktober 1848 | Politisches Engagement |
Teilnahme am Demokratischen Kongreß in Berlin. |
1849 – 1849 | Amtsenthebung |
Aufgrund seines politischen Engagements verliert Virchow seine Stelle an der militärärztlichen Akademie. |
1849 – 1849 | Berufung |
Berufung auf den Lehrstuhl für Pathologie an die Universität in Würzburg. |
1849 – 1856 | Anstellung |
Ordinarius für pathologische Anatomie an der Universität in Würzburg. Virchow entwickelte hier die Grundzüge seiner Zellularpathologie. |
1852 | Herausgabe |
Herausgabe einer Untersuchung über die sozialen Aspekte des Gesundheitswesens: "Die Noth im Spessart". |
1852 – 1902 | Mitgliedschaft |
Mitglied der Deutschen Akademie für Naturkunde, Leopoldina. |
1854 – 1867 |
Herausgabe des sechsbändigen "Handbuchs der speciellen Pathologie und Therapie". |
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1856 – 1902 | Funktion |
Anläßlich seiner Berufung an die Charité Berlin hatte Virchow ein eigenes Institut für Pathologie gefordert. Dem wurde entsprochen und er übernahm die Direktion dieser Einrichtung. Zur selben Zeit begann er mit dem Aufbau einer pathologischen Sammlung. |
1856 – 1902 | Lehrtätigkeit |
Ordentlicher Professor für den neugegründeten Lehrstuhl für Pathologische Anatomie und Allgemeine Pathologie (Pathophysiologie) an der Friedrich Wilhelms Universität Berlin. |
10. Februar 1858 – 27. Juni 1858 | Vorlesung |
Im Sommersemester bedeutende Vorlesungen über "Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre" abgehalten. Wurde später veröffentlicht. |
1859 – 1902 | Mitgliedschaft |
Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Virchow setzt sich u.a. für den Bau von Krankenhäusern und für die Erhebung medizinischer Daten ein. |
1860 |
Wahl in den Preußischen Landtag. |
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1861 | Politisches Engagement |
Mitbegründer der Deutschen Fortschrittspartei neben Theodor Mommsen. Damit Bildung einer politischen Opposition zu Bismarck. |
1862 – 1863 | Vorlesung |
30 Vorlesungen über "Die krankhaften Geschwülste" abgehalten. Erschien später in Buchform |
1862 – 1867 | Politisches Engagement |
Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses für die Fortschrittspartei. Virchow fordert u.a. geringere Ausgaben für das Militär und den Ausbau der öffentlichen Sozialfürsorge. Auf seine Initiative erhält Berlin als eine der ersten europäischen Großstädte eine Kanalisation mit zentraler Wasserversorgung und -entsorgung. |
1865 |
Nach einer Budget-Debatte im Preußischen Landtag wurde Virchow von Otto von Bismarck, damals preußischer Ministerpräsident, zum Duell gefordert, das er in der Überzeugung ausschlug, Waffen seien zur Lösung politischer Fragen nicht geeignet. |
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1867 – 1868 | Funktion |
Dekan der Medizinischen Fakultät an der Charité Berlin. |
1869 | Gründung |
Gründer der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Funktion: Vorstandsvorsitzender. |
1872 – 1873 | Funktion |
Dekan der Medizinischen Fakultät an der Charité Berlin. |
1872 – 1902 | Politisches Engagement |
Vorsitzender der Rechnungskommission des Preußischen Landtags. |
1873 – 1902 | Mitgliedschaft |
Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften. |
1876 – 1877 | Funktion |
Dekan der Medizinischen Fakultät an der Charité Berlin. |
1. März 1879 – 1. April 1879 | Forschungsreise |
Teilnahme an den Troja-Grabungen Heinrich Schliemanns. |
1880 – 1893 | Politisches Engagement |
Mitglied des Deutschen Reichstages. |
1882 – 1882 | Forschungsreise |
Selbständige Forschungen im Kaukasus. |
1886 – 1888 | Gründung |
Mitbeteiligung an der Gründung des Ethnologischen Museums und des Völkerkundemuseums in Berlin. |
1888 – 1888 | Forschungsreise |
Gemeinsame Ägypten-Expedition mit Heinrich Schliemann und Georg Schweinfurth. |
1890 | Antrag |
Antrag Virchows an die preußische Regierung auf den Bau eines Museumsgebäudes für die ca. 19 000 pathologisch-anatomischen Präparate. |
1891 | Ehrung |
Virchow erhielt die Ehrenbürgerschaft Berlins. Seine Freunde stifteten ihm aus diesem Anlaß eine Goldmedaille von 2,3 kg Gewicht. |
1892 – 1893 | Funktion |
Rektor an der Friedrich Wilhelms Universität. |
1899 – 1899 | Auszeichnung |
Verleihung der Helmholtz-Medaille. |
27. Juni 1899 | Gründung |
Eröffnung des "Pathologischen Museums" von Virchow in dem neuen Museumsgebäude an der Charité mit 20 833 Austellungsstücken. |
1901 – 1901 | Auszeichnung |
Mitglied der Friedensklasse des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste. |
12. Oktober 1901 – 12. Oktober 1901 | Ehrung |
Anlässlich Virchows 80. Geburtstag wurde am Vortag seine Marmorbüste, von dem Bildhauer Hans Arnoldt geschaffen, im Hörsaal des Pathologischen Museums feierlich enthüllt. Anschließend fand sie im Ausstellungsbereich an exponierter Stelle ihren Platz. |
4. Januar 1902 | Unfall |
Bei einem Unfall zog sich Virchow eine Schenkelhals-Fraktur zu. |
5. September 1902 | Tod |
Virchow starb an den Spätfolgen der Schenkelhals-Fraktur. |
Verschlagwortung
- Allgemein: › Fachgebiet › Anthropologie
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- Allgemein: › Körperschaft › Charité, Universitätsklinikum › Berliner Medizinhistorisches Museum (BMM)
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- Allgemein: › Körperschaft › Deutsche Akademie der Naturforscher, Leopoldina zu Halle/Saale (seit 1652)
- Allgemein: › Körperschaft › Humboldt-Universität zu Berlin › Institut
- Allgemein: › Körperschaft › Humboldt-Universität zu Berlin › Universitätsgeschichte der HU › Friedrich-Wilhelms- Universität (1828-1945)
- Sterbeort: › Ort › Ortsnamen A-Z › Berlin
- Geburtsort: › Ort › Ortsnamen A-Z › Schivelbein (poln. Swidwin)
- Allgemein: › Person › Auszeichnung › Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste
- Allgemein: › Person › Auszeichnung › Preußische Große Goldene Medaille für Wissenschaft
- Allgemein: › Person › Namen A-Z › Virchow, Rudolf
- Name: › Person › Namen A-Z › Virchow, Rudolf
- Allgemein: › Person › Religionszugehörigkeit › evangelisch
- Religion: › Person › Religionszugehörigkeit › evangelisch
- Allgemein: › Sammlung › Berliner Medizinhistorisches Museum (BMM) der Charité
- Allgemein: › Sammlung › Virchow-Sammlung (1856-1902)