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Biografie, Otto Dibelius

Detailangaben

Eintragstyp Personen
ID 14796
Titel Dr. phil., Lic. theol.
Biographische Angaben

1902 Promotion zum Dr. phil. in Gießen und zum Lic. theol. in Berlin
1908 Archediakon in Crossen (Oder)
1910 Pfarrer in Danzig, dann in Lauenburg (Pommern)
1915 Pfarrer in Schöneberg (ab 1920 eingemeindet zu Berlin)
1921 Mitarbeit im Berliner Oberkirchenrat
1934 Mitarbeit im Berlin-Brandenburgischen Bruderrat
1936 Teilnahme an der Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche in Bad Oeynhausen
1938 Berufung ins Leitungsgremium der Bekennenden Kirche Preußens
1945-1966 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg
1945-1951 Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats in Berlin
1949-1961 Ratsvorsitzender der EKD
1954-1960 Präsident des Weltkirchenrats
1958 Dibelius erhält die Berliner Ehrenbürgerschaft

GND-Eintrag https://d-nb.info/gnd/11852514X
VIAF-Eintrag https://viaf.org/viaf/71430931/
Geburtsdatum 15. Mai 1880
Todesdatum 31. Januar 1967
Studium Theologie
Stellung kein Hochschullehrer der Berliner Universität

Ereignisse

1899 – 1904 Studium

Studium der Theologie in Berlin bei Adolf von Harnack.

1902 Promotion

Promotion zum Dr. phil. in Gießen und zum Lic. theol. in Berlin.

1906

Nach dem zweiten theologischen Examen und einem Studienaufenthalt in Schottland erhält Dibelius die Pfarrerweihe.

1908

Archediakon in Crossen/Oder.

1910

Pfarrer in Danzig, dann in Lauenburg (Pommern).

1915

Er wird Pfarrer in Schöneberg (ab 1920 eingemeindet zu Berlin).

1921

Mitarbeit im Berliner Oberkirchenrat.

1925

Ernennung zum Generalsuperintendenten der Kurmark.

1925

Teilnahme an der ökumenischen Konferenz in Stockholm.

1926

In seinem vielbeachteten Buch "Das Jahrhundert der Kirche" kritisiert Dibelius die Novemberrevolution von 1918, da sie zum Zusammenbruch des christlich fundierten Staatswesen geführt habe. Hierin sieht er aber auch eine Möglichkeit zur Selbsterneuerung der Kirche, die in einem säkularisierten Staat die Rolle der Wächterin der Sittlichkeit haben solle.

1930

In seiner umstrittenen sozialkritischen Veröffentlichung "Friede auf Erden" fordert er aus christlicher Überzeugung heraus die Verhinderung jeglicher Kriege.

Juni 1933

Trotz anfänglicher Sympathien zum Nationalsozialismus wird Dibelius aller seiner Ämter enthoben. Er wird Kurprediger in San Remo (Italien).

Juli 1934

Rückkehr nach Berlin, wo er im Berlin-Brandenburgischen Bruderrat mitarbeitet. Er setzt sich gegen die nationalsozialistischen Übergriffe auf die Kirche für deren Freiheit und für die Freiheit des Evangeliums ein.

1936

Teilnahme an der Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche in Bad Oeynhausen.

Juni 1937

Nach der Verhaftung von Martin Niemöller wird Dibelius Mitglied des Kirchenrats der Altpreußischen Union.

August 1937

In einem Prozeß wegen regimekritischer Aussagen wird er freigesprochen.

1938

Berufung ins Leitungsgremium der Bekennenden Kirche Preußens.

1943

Als Mitverfasser der "Freiburger Denkschrift" wird Dibelius Vordenker des kirchlichen Neubeginns nach dem Zweiten Weltkrieg.

1945

Eintritt in die Christlich-Demokratische Union (CDU). Oktober: Als Mitglied des vorläufigen Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist er an der Formulierung des "Stuttgarter Schuldbekenntnisses" beteiligt.

1945 – 1966

Dibelius ist Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg. Er engagiert sich für das ökumenische Einigungswerk.

1945 – 1951

Präsident des Evangelischen Oberkirchenrats in Berlin.

1948

Wahl zum Zentralausschußmitglied des Ökumenischen Rats der Kirchen in Amsterdam.

1949

In seiner Schrift "Grenzen des Staates" kritisiert Dibelius moderne Staaten in Ost und West.

1949 – 1961

Als Ratsvorsitzender der EKD ist er deren höchster Repräsentant in Deutschland.

1954 – 1960

Präsident des Weltkirchenrats.

1956

Nach der Beschlußfassung zum Aufbau der Bundeswehr unterzeichnet Dibelius für die EKD den umstrittenen "Militärseelsorgevertrag" mit der Bundesregierung.

1958

Dibelius erhält die Berliner Ehrenbürgerschaft.

1961

Mit dem Mauerbau gerät Dibelius als Berliner Bischof zunehmend in das Spannungsfeld des Kalten Kriegs. Er vertritt die These, daß es gegenüber einer totalitären Regierung wie der der DDR keine christliche Gehorsamspflicht gebe.

31. Januar 1967

Otto Dibelius stirbt in Berlin.

Verschlagwortung