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Biografie, Moritz Lazarus

Moritz Lazarus war im 19. Jahrhundert zusammen mit seinem Schwager, dem Sprachwissenschaftler Heymann Steinthal, Mitbegründer des zwischen Völkerkunde, Volkskunde und Psychologie angesiedelten Wissenschaftszweiges der Völkerpsychologie und gab mit ihm seit 1859 die "Zeitschrift für Völkerpsychologie" heraus. Übierdies gilt er als einer der Vorkämpfer für die Rechte des Judentums in Deutschland. Unter seinem Vorsitz wurde die erste Israelitische Synode 1869 in Leipzig abgehalten, die Rabbiner, Wissenschaftler und führende Laien aus sechzig Gemeinden Deutschlands, Österreichs und anderer Länder Europas und Amerikas versammelte. Diese Synode befasste sich mit den Reformbestrebungen im Judentum und billigte erstmals einige neue Formen der jüdischen Religionsausübung wie beispielsweise den Gebrauch der Orgel in der Synagoge. Lazarus war auch einer den entscheidenden Anreger für die Gründung einer Hochschule für die Wissenschaft des Judentums, die 1872 in Berlin eröffnet wurde. 1956 wurde er Mitglied des Berliner Literarischen Sonntagsvereine "Tunnel über der Spree".

Detailangaben

Eintragstyp Personen
ID 15999
Titel Prof.
Biographische Angaben

1860 Lehrstuhl für Völkerpsychologie an der Universität Bern
1866 Lehrtätigkeit an der preußischen Kriegsakademie in Berlin
1873 Honoraorprof. für Philosophie an der Friedrich-Wilhelms-Universität, Berlin

GND-Eintrag https://d-nb.info/gnd/118570439
VIAF-Eintrag https://viaf.org/viaf/37040031/
Geburtsdatum 15. September 1824
Todesdatum 13. April 1903
Studium Geschichte und Philisophie in Berlin 1849 Promotion

Verschlagwortung