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Kunstsammlung / Kustodie der Humboldt-Universität

Wilmington-Studie

Schematisch dargestellte Figuren sind um ein Pult mit Mikrophonen versammelt. Wer spricht oder über was, bleibt unklar. Am Boden vor dem Pult sitzt eine Figur mit einem Blasinstrument, links neben ihr hockt ein teufelsähnliches Wesen. Die spiegelverkehrte Aufschrift "Wilmington 10" bezieht sich vermutlich auf einen historischen Prozess in den USA. In Wilmington (North Carolina) kam es Anfang der 1970er Jahre zu vermehrten Unruhen. Nach dem Tod Martin Luther Kings 1968 und der Schließung einer High School für Schwarze verhärteten sich die Fronten, High School-Schüler:innen gegen Anhänger des Ku Klux Klans und der "white supremacists". Mit dem Brand eines Lebensmittelgeschäfts eskalierte die Gewalt, es kam zu einem Prozess gegen zehn junge Menschen, die im Kampf gegen Rassismus der Brandstiftung und Verschwörung zu 15 bis 34 Jahren Haft verurteilt wurden. Das Urteil war International hoch umstritten und den USA wurde vorgeworfen, die Inhaftierten seien politische Gefangene. Auf Druck u.a. von Amnesty International kam es im Jahr 1980 zur Berufung und zur Freilassung der sog. "Wilmington Ten".
Ob Wolfgang Frankenstein auf ein bestimmtes Ereignis anspielt oder in der Rückschau eine zeitliche Komprimierung in einem Bild anlegt, muss offenbleiben.

Detailangaben

Eintragstyp Bilddokumente
ID 71665
Inventar-Nr. G 272
Sachtitel Wilmington-Studie
Datierung 1983
Hersteller Wolfgang Frankenstein
Beschriftung Wilmington-Studie 3/5; sign. u. dat.
Format 50 x 39 cm

Verschlagwortung