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Sammlung des Winckelmann-Instituts

Fragment einer Kotyle, spätprotokorinthisch

Das Fragment verfügt noch über einen vollständigen Boden. Es ist außen mit einer blassbraunen (Munsell-Nr. 10YR7/4) Engobe überzogen. Der Fuß ist durch zwei umlaufende schwarze (Munsell-Nr. 5YR2,5 /1) Ringe gegliedert. Aus dem oberen Ring erheben sich sieben Strahlen in dunkelbraun (Musell 7,5YR 5/6) zu einem Strahlenkranz. Die Spitzen werden durch vier Linien, die mit einem Kammpinsel gezogen wurden, gekreuzt. Der Kammstrich ist ebenfalls dunkelbraun. Darüber folgt ein breites, ursprünglich dreifarbiges Band in schwarz (Munsell 5YR 2,5/1), rot (Munsell 10YR 3/3), schwarz-weißer (das Deckweiß ist abgeplatzt) Farbfolge. Der Schlicker hat die Tendenz abzuplatzen. Von unten wurde der Boden durch einen großen Punkt und einen Ring jeweils schwarzer Farbe gegliedert. Das Innere des Gefäßes ist unverziert und ungeglättet, sodass noch Töpferrillen vorhanden sind. Der Ton ist von blassbrauner Farbe (Munsell 10YR 7/4). Er ist feingemagert und hartgebrannt und gehört somit zu Feinkeramik.
- Damian Krikcziokat

Mehreckiges Bodenfragment einer sogenannten Kotyle. Fuß und Teile der Wandung sind erhalten. Auf der Unterseite des Fußes befinden sich zwei konzentrische schwarze Kreise. Um den Fuß laufen zwei ebenfalls schwarze Streifen. Sieben Strahlen verzieren den unteren Teil der Wandung und setzten auf dem oberen Fußstreifen auf. Die Strahlen überschneiden mit ihren Spitzen die vier auf sie folgenden dünnen horizontal das Gefäß umlaufenden Streifen. Sie erscheinen in einem bräunlichen Farbton, da der Malschlicker hier feiner aufgetragen wurde. Auf das horizontale Band der vier Streifen folgt ein 2,5 cm hohes dunkles Band auf das polychrom horizontal verlaufende Streifen zu finden sind. Auf einen violetten Streifen folgt in einem geringen Abstand ein grau-grüner Streifen, worauf wieder ein violetter und dann grau-grüner Streifen folgt. Damit endet die Bemalung und der Tongrund ist an 2 Ecken des Fragments sichtbar. Die Fußzone ist 0,4 cm hoch und verjüngt sich leicht nach oben. Das Gefäß ist halbeiförmig und verjüngt sich nach unten. Der maximale Radius befindet sich im Randbereich (geschätzte 4cm).
Die polychrome Bemalung weist Ähnlichkeit mit der der Kotyle Inv. 964 (Kübler 1959, Taf. 61) auf, wobei die Form der Kotyle 964 allerdings bauchiger ist. Einen auf das breite polychrome Band folgender tonfarbener Streifen finden wir bei der Kotyle Inv. 967 (Kübler 1959, Taf. 61). Auch ist deren gestrecktere Form der der vorliegenden Kotyle ähnlicher. Der Grundton ist ein blasses Gelb (Munsell HUE 2,5YR 7/4). Der Dekor wurde mit schwarzen Schlicker fein aufgetragen, z. T., so dünn, dass er bräunlich erscheint, wie man in dem Vierer-Streifenband und den Strahlen erkennen kann. Diese weisen ein Changieren des Farbauftrags auf. Die Ware ist fein gemagert und hart gebrannt. Problematisch ist die Unterscheidung zwischen spätprotokorinthischen und frühkorinthischen Kotylen. Der Typus der polychromen Kotyle beginnt vor der Mitte des 7. Jhdt. Und dauert bis zum Ende des 7. Jhdt.
- Claudia Beier

Erhalten, außer einigen kleinen Abplatzungen, ist der Gefäßboden und der untere Teil des Gefäßkörpers. Große Teile der Dekoration sind verloren. Den Gefäßboden bildet ein Standring; die Unterseite ist gleichmäßig gewölbt und mit einem Kreis und einem Kreisband, die konzentrisch angeordnet sind, dekoriert. Das Dekor besteht aus Firnis (schwarz). Die Gefäßaußenseite weist einen ockerfarbenen Überzug auf, die Innenseite ist unbehandelt. Das Gefäß ist polychrom bemalt. Der Standring trägt außen zwei schwarze Streifen; darauf sitzt ein schwarzer Strahlenkranz. Er besteht aus sieben Strahlen. Er schneidet in eine darüber liegende Gruppe von vier Linien ein, auch diese sind schwarz. An Stellen dünnen Firnisauftrags erscheint das Dekor eher braun. Auf die Liniengruppe folgt eine polychrome, etwa 2,5 cm breite Zone, die aus rot/violetten und ehemals weißen Bändern besteht, die alteruierend angeordnet sind und durch schwarze Bänder getrennt sind. Je zwei Farbbänder sind erhalten. Der Ton ist hart gebrannt.
- U. Näser

Das Bodenfragment mit Teil der Gefäßwand besitzt einen Gefäßfuß von geringem Ausmaß. Der Gefäßboden ist auf seiner Unterseite mit einem schwarzen Kreis und einem schwarzen kreisförmigen Band dekoriert. Aus dem oberen von zwei schwarzen, den Gefäßrand umlaufenden Bändern zieht sich ein siebenstrahliger Strahlenkranz in Richtung Gefäßkörper. Seine Spitzen kreuzen bis zu drei der vier regelmäßigen, horizontalen, den unteren Gefäßkörper umlaufenden Linien. Darüber folgt ein lineares Band mit wechselnden, wiederkehrenden Farben: schwarz (Munsell N2,5 black) – rot (Munsell 10YR 3/3) – schwarz-weiß (nicht mehr erhalten). Die linearen Dekore wurden auf der Töpferscheibe gezeichnet, der Strahlenkranz frei von Hand. Der Ton ist feingemagert und hart gebrannt, sein Grundton ist blass braun bis ocker (Munsell 10YR 6/3).
- Anja Pust

Kommentar: Scherben aus Aigina; einige grobe Scherben und Lampenfragment. Inventur Jan. 1976 nicht vorhanden. Weitere Eintragungen: - Nummer rot (Buntstift) links abgeschabt; Bleistifthäkchen unterhalb; März 2000 – vorhanden, aufgefunden G. D.; 2002 vergeben D 270/1-5

© Humboldt-Universität zu Berlin, Winckelmann-Institut, Felicia Kant

Detailangaben

Eintragstyp Plastische Objekte
ID 57666
Inventar-Nr. D 270/ 4
Dokumentation - D. A. Amyx, Corinthian vase-painting of the Archaic period (1988) - T.J. Dunbabin, The Chronology of Protocorinthian Vases, Arch Eph 1953, II 247-262. - K.F. Johansen, Les Vases Sicyoniens (1923) - C.W. Neeft, Protocorinthian Subgeometric Aryballoi (1987) 227-229 Abb. 132 - H. Payne, Necrocorinthia. A Study of Corinthian Art in the Archaic Period (1931) - S.S. Weinberg, Corinth VII Taf. 22, 143 - CVA Cambridge I (1930) Taf. IV, 32. - CVA Louvre 13 (1965) Taf. 40, 1. - CVA Oxford II, 1931, Taf. IIIc, I, 32 - S. S. Weinberg, The Geometric an Orientalizing Pottery, Corinth 7, 1 (Cambridge, Massachusetts 1943), Taf. 18, 140. - K. Kübler, Die Nekropole des 8. Bis frühen 6. Khdt. I, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen 6 (Berlin 1959), Taf. 61, 964; 61, 967; 81, 966. - C. Dehl-von Kaenel (Hg.), CVA Berlin 6, 1986, Taf. 33, 2 (frühkorinthische Beispiele) - J. S. Schäfer u. a., The Corinthian, Attic and Laconian Pottery from Serdis (1997) pl. 8 (lor 30). - CVA Louvre 8, Taf. 14 (5,6,8,9)
Sachtitel Fragment einer Kotyle
Datierung 650-630 v.Chr., spätprotokorinthisch
Herkunft Geschenk von G. Rodenwaldt
Beschriftung D 270/ 4 [handschriftlich mit schwarzer Tinte]
Beschriftungsort Innenseite
Format Durchmesser des Gefäßbodens: 2,9 cm, Höhe: 2,6 cm - 5,3 cm, Breite: 2,8 - 8,5 cm, Dicke: 0,2-2,0 cm

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