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Dermoplastik, Schnabeltier

Das Schnabeltier verkörpert wissenschaftliche ›Wahrheiten‹, die auf den ersten Blick wie Fiktionen erscheinen. Als 1798 die Zoologen des British Museum in London den ersten präparierten Balg eines australischen Schnabeltiers in den Händen hielten, glaubten sie, das vermeintliche Konglomerat aus Biberfell, Biberschwanz‚ Entenschnabel und Gänsefüßen sei ein Kunstprodukt ostasiatischer Präparatoren. Aber die anatomische Untersuchung legte seine Echtheit offen. Das Schnabeltier lebt in den Süßgewässern des Ostens von Australien. Es bevorzugt ruhige Uferzonen. Seine Nahrung - große Mengen an Regenwürmern, Krebsen, Schnecken etc. - nimmt es unter Wasser auf, zerkleinert und schluckt sie aber außerhalb des Wassers. Obwohl an weiblichen Tieren Milchdrüsen und immer wieder pergamentartig beschalte, dotterreiche Eier in den Eileitern gefunden wurden, glaubte lange Zeit niemand, dass sie Eier legen; 1884 führte aber der Zoologe Wilhelm Haacke den entsprechenden Nachweis. Das Ausbrüten und Großziehen der Jungen ist sehr aufwändig: Vier Monate lang bleibt das Weibchen dafür in seinem Bau. Seit 1905 steht das Schnabeltier unter Schutz. SK

© Tobias Buddensieg

Detailangaben

Eintragstyp Plastische Objekte
ID 8559
Inventar-Nr. ZMB 6175
Sachtitel Schnabeltier
Datierung 18. Jh. ?
Format 14 x 52 x 19

Verschlagwortung