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Präsentation eines Elefantenschädels als Zyklop

Präsentation eines indischen Elefantenschädels als Inspirationsquelle für antike oder archaische Zyklopenmythen.
Die Zyklopen der antiken Sagenwelt werden als einäugige Riesen beschrieben. Als Quellen für diesen Mythos werden unter anderem Gorillas oder embryonale Fehlentwicklungen, die zu einäugigen Neugeborenen führen, angenommen. Bei diesem Elefantenschädel kann die unpaare Nasenöffnung leicht für eine unpaare Augenhöhle gehalten werden. Dieser Eindruck verstärkt sich dadurch, daß die echten Augen bei Elefanten nicht rundherum von Knochen eingefaßt sind; der Kopf ist rund und erinnert somit an einen menschlichen Schädel. Der Riesenwuchs der Zyklopen ließe sich durch die Größe des Schädels erklären. Elefanten hatten bis in historische Zeit ein größeres Verbreitungsgebiet, welches bis in den nahen Osten reichte. Bis in das Pleistozän kamen Elefanten auf zahlreichen Mittelmeerinseln vor, das heißt, es ist durchaus denkbar, daß die Griechen damals häufiger auf fossile Elefantenskelette und -schädel gestoßen sein werden.
Ausstellung Theatrum Naturae et Artis.

© Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Biologie, AG Vergleichende Zoologie

Detailangaben

Eintragstyp Sekundärobjekte
ID 9605

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