Nach oben offener Zylinder mit Filzfüllung und abnehmbarem Deckel zur Bestimmung des physikalischen Brennwertes von Nahrungsstoffen. In dem Deckel ist ein Thermometer eingelassen. Es gibt drei Einsätze bestehend aus Reaktionsgefäß, Tauchglocke mit Hahn und Zündvorrichtung, sowie einem Fuß für die Glocke.

Das Verbrennungskalorimeter des Freiburger Physiologen Johannes von Kries (1853 - 1928) ist ein einfaches Kalorimeter zur Bestimmung des physikalischen Brennwertes von Nahrungsstoffen. Diese werden in trockenem Zustand gewogen und mit einer sehr fein verteilten Mischung aus Kaliumchlorat als O2-Donator und Braunstein als Katalysator in einem Reaktionsgefäß aus Kupfer über eine elektrische Zündung zur Reaktion gebracht: Das Reaktionsgefäß befindet sich dabei unter einer wasserdichten Tauchglocke aus Kupfer, umgeben von einem Wasserbad in einem Zinkgefäß, welches gegenüber der Umgebung durch einen dicken Filzmantel wärmetechnisch isoliert ist. Nach der Reaktion wird die Kupferglocke durch Öffnen eines Hahns geflutet, wobei das Wasser die Wärme der kupfernen Metallteile aufnimmt. Die Erwärmung des Kalorimeters wird mit einem feingeteilten Quecksilberthermometer gemessen und mit dem ?Wasserwert" des Kalorimeters zur freigesetzten Wärmemenge multipliziert, die auf die Nahrungsstoffmenge bezogen wird.
Der Wasserwert des Kalorimeters ergibt sich, wenn man die am Kalorimeter beteiligten Materialien H2O, Cu, Zn nach ihrer Masse und spezifischen Wärme auf diejenige Wärmemenge in kJ zusammenfasst, die der Erwärmung des Systems um 1 °C entspricht. Allerdings muss von diesem Wasserwert die Zersetzungswärme des KCIO3 abgezogen und die Lösungswärme des KCI zugerechnet werden.
Diesem Nachteil steht der Vorteil gegenüber, dass es sich bei diesem Kalorimeter um ein druckloses System handelt, weshalb es noch heute im studentischen Praktikum eingesetzt wird. (P. Bartsch)