Wissenschaftliche Sammlungen

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Kunstsammlung / Kustodie der Humboldt-Universität

Hausschlachtung eines Rindes

Das Küchenstück ist eine besondere Rarität der Kunstsammlung. Es ist das älteste Gemälde, das einzige aus den Niederlanden und mit diesem Sujet. Küchenstücke mit diversen Esswaren bzw. ihrer Zubereitung waren in der holländischen und flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts keine Seltenheit. Das reichhaltige Angebot verweist auf den ökonomischen und kulturellen Wohlstand des Landes im so genannten "Goldenen Zeitalter". Moralische Botschaften, sexuelle Anspielungen ebenso wie Verweise auf die Endlichkeit schwingen häufig mit. Das Bild dominierende, zum Ausbluten aufgehängte Tier ist hier bereits zum Fleisch geworden, ausgenommen bis auf die Eingeweihde und Knochen. Mit dem Kopf des Rindes links auf dem Tisch, sorgsam in Szene gesetzt durch den Lichteinfall, scheint den Betrachtenden hingegen das empfindende Tier anzublicken, auch wenn es seiner Hörner beraubt ist. Das weiße Tuch im aufgespannten Rinderkörper erscheint ebenso kontrastreich mit seiner fast religiös wirkenden unschuldigen Reinheit. Die Figuren verweisen hingegen profan auf das häusliche Treiben im Haushalt eines mutmaßlich wohlhabenden Bürgers. Ein solcher dürfte auch der erste Besitzer des Bildes gewesen sein.
An die Universität gelangte das Gemälde als Schenkung wie die rückseitige Inschrift am Keilrahmen angibt. Demnach übergab ein gewisser Dr. Georg Bugge das Bild dem Institut für Lebensmittelhygiene zu Weihnachten 1937.

Detailangaben

Eintragstyp Bilddokumente
ID 72015
Inventar-Nr. M 139
Sachtitel Hausschlachtung eines Rindes
Datierung 17. Jh.
Hersteller Holländische Schule
Beschriftung rückseitig auf dem Rahmen: "Dem Institut für Lebensmittelhygiene der Universität Berlin Weihnachten 1937 Dr. Georg Bugge"
Format 72 x 100 cm

Verschlagwortung