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Kunstsammlung / Kustodie der Humboldt-Universität

Johann Gottlieb Fichte

Fichte ist mit einer leichten Wendung des Kopfes nach links dargestellt, was mit der Aufstellung der Büste zusammenhängen könnte. Der Wendung nach links entsprechen auch die sich wild übereinander schichtenden Haarmassen, die das Antlitz selbst bei stark seitlicher Aufstellung rahmend einfassen und die trotz ihrer formelhaften Wildheit einen bemerkenswerten Gegensatz zur Härte und Klarheit suggerierenden, beinahe zeichnungslosen Stirnpartie herstellen. Davon grenzt sich durch einen kantigen Grat, der die Brauen bezeichnet, die Augenpartie ab. Die Nase mit ihrem geraden, der griechischen Linie nachgeahmten Profil wirkt durch den rechten Winkel zur Brauenlinie wie eine Zäsur. Die Augen sind im Vergleich zur Stirn weicher eingelassen, ausgedrückt durch die wulstigen Lider und Lidränder sowie die leicht angedeuten Augensäcke. Die Klarheit der Stirnpartie spiegelt sich wiederum in der Gestaltung der Mundpartie durch deren parallele Bildung des schmalen Mundes zur Brauenlinie, durch die Rechtwinkligkeit, die die Nasolabialfalten zueinander beschreiben, und die Betonung des ausgreifenden Kinnschädels. Die nackte Brustpartie ist beinahe zeichnungslos, was der Idealisierung des Antlitzes entspricht. (Franziska Uhlig)

© Humboldt-Universität zu Berlin, Kustodie, Sylvia Scholz

Detailangaben

Eintragstyp Plastische Objekte
ID 8076
Inventar-Nr. P 241
Dokumentation Theater der Natur und Kunst. Theatrum naturae et artis. Ausstellungskatalog, hg. von Horst Bredekamp, Jochen Brüning und Cornelia Weber, Berlin 2000, S. 20-37
Sachtitel Johann Gottlieb Fichte
Datierung 1956 (1841)
Hersteller Werner Braun, nach Ludwig Wichmann
Beschriftung FICHTE [v. M.]
Format 48 (H); mit Postament 63 cm

Verschlagwortung