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Kunstsammlung / Kustodie der Humboldt-Universität

Rektorenzepter

Das Zepter war ursprünglich vermutlich für die Prager Universität bestimmt. 1412 gelangte es als Geschenk von Kaiser Sigismund an die Erfurter Universität; nach deren Auflösung kam es 1818 durch Verfügung des zuständigen Preußischen Ministeriums an die Berliner Universität. Die Übernahme entsprach dem Willen der Professoren, an der noch jungen Berliner Universität alte Traditionen fortzusetzen. Die Goldschmiedearbeit eines unbekannten Meisters weist mit seinen Verzierungen typische Motive der Prager Bauhütte auf. Die Maßwerkmotive der Fenster in der Zepterbekrönung ähneln dem Aufbau der Maßwerkgalerie am großen Turm des Prager Veitsdoms, die spindelförmigen Griffe enden in großen barocken Knäufen in Form einer abgeplatteten, reich ornamentierten, mit jeweils einer Maske geschmückten Kugel, darüber befinden sich kugelförmige goldene Knäufe mit Posaunen blasenden Engeln. (Anita Stegmeier)
Die Inschriften verweisen auf die Geschichte des Zepters: Die barock gerahmte Gedenkmünze im mittleren Teil des Schaftes würdigt das 300. Jubiläum der Universität Erfurt. Die Inschrift in der Kartusche am unteren Abschnitt des Schaftes dokumentiert die Übergabe an die Friedrich-Wilhelms-Universität 1818.

© Fisahn, Pressestelle, Humboldt-Universität zu Berlin

Detailangaben

Eintragstyp Plastische Objekte
ID 8647
Inventar-Nr. A 007
Dokumentation Theater der Natur und Kunst. Theatrum naturae et artis. Ausstellungskatalog, hg. von Horst Bredekamp, Jochen Brüning und Cornelia Weber, Berlin 2000, S. 47-60
Sachtitel Rektorenzepter der Berliner Universität
Datierung Anfang 15. Jh., 1694 und 1767 umgearbeitet
Herkunft Universität Erfurt
Hersteller Umkreis Parler
Format Länge 108 cm

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