Illustratio systematis sexualis Linnaei, Tafel 87
Kolorierter Kupferstich, in ein Tafelwerk eingebunden. Pflanzendarstellung von Spross, Blüte und Blättern. Detailansichten des Blütenbaus und der Früchte. Art: Viscum album (Mistel)
Seit Jahren lässt der Blumenhandel den eigentlich angelsächsischen Brauch, zu Weihnachten einen Mistelzweig über die Tür als Friedens- und Heilssymbol zu hängen, auch in Deutschland aufleben. Kaum eine Pflanze wurde seit vorgeschichtlicher Zeit so häufig als Zauber- und Heilmittel eingesetzt wie die Mistel. Auch heute finden sich Mistelextrakte in Medikamenten gegen Frostbeulen, Bluthochdruck und sogar Krebserkrankungen. Unabhängig von ihren nachweislich wirksamen Inhaltsstoffen, war es früher die außergewöhnliche Lebensweise auf Bäumen, die als Zeichen für ihr innewohnende, besondere Kräfte gelesen wurde. Die halbparasitische Existenz der Mistelbüsche in den Baumkronen, die sich über so genannte Haustorien aus den Leitungsbahnen ihrer Wirtsbäume mit Wasser und Nährstoffen versorgen, dabei aber trotzdem zu eigener Photosynthese fähig sind, ist aber nicht das Thema unseres kolorierten Stichs. Es geht hier viel mehr um die Einordnung der Mistel in das Pflanzensystem des schwedischen Botanikers Carl von Linné, dessen 300. Geburtstag 2007 gefeiert wird. Für Linné war wichtig, dass bei der Mistel männliche und weibliche Blüten auf eigenen Individuen erscheinen, es sich also um eine zweihäusige Pflanze handelt (?Dioecia?) und dass die männlichen Blüten vier Staubblätter tragen (?Tetrandria?).

Detailangaben
Eintragstyp | Bilddokumente |
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ID | 19228 |
Inventar-Nr. | Natw. 9359 gr 2° Rara |
Dokumentation | Exlibris-Aufkleber im Einband: Vermächtnis des Dr. med. Alois Maria Lautenschläger in Berlin-Grunewald. Die Legende zur Tafel ist in der Datenbank als Sekundärobjekt verknüpft. |
Sachtitel | Classis XXII. Ordo IV. Dioecia Tetrandria Viscum album |
Datierung | 1804 |
Herkunft | Vermächtnis des Dr. med. Alois Maria Lautenschläger in Berlin-Grunewald |
Hersteller | Johann Sebastian Müller (Ioannes Miller) |
Beschriftung | Univ. Bibl. Berlin |
Beschriftungsort | Stempel rückseitig |
Format | Druckplatte: ca. 44 x 29; Blatt: ca. 54,7 x 38; Einband: 55,5 x 40 |
Verschlagwortung
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- Material: › Material › Papier
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- Herstellungsort: › Ort › Ortsnamen A-Z › Frankfurt (Main)
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