Tab. XXXII aus J.B. Basedows Elementarwerk mit den Kupfertafeln Chodowieckis u.a., hrsg. von Theodor Fritzsch. Dritter Band, Leipzig 1909 [Kritische dreibändige Bearbeitung der 1785 erschienenen zweiten Auflage des Elementarwerks]: "Vorstellung einiger klagbaren Beleidigungen."
Oben links: "An einem Trunkenbolde, an mutwilligen Knaben, an einem Eierdiebe und an einem Hutdiebe." Oben rechts: "An einem Einbruche bei Nachtzeit von bewaffnetem Dieben." Unten links: "An Straßenräubern." Unten rechts: "An dem Betruge in der Ware, in dem Maße und Gewichte." Im Kommentar wird der Bergiff "klagbar" erläutert. Eine "klagbare Beleidigung" ist die Verletzung einer Pflicht des einen gegen den anderen. "Diejengen Pflichten gegen andere, welche [...] auf öffentlich bekannte Umstände gründen, kann die Obrigkeit erzwingen [erzwingliche Pflicht], das ist, sie anbefehlen und die Übertretung derselben durch Strafe ahnden. Hingegen die anderen Pflichten, deren entscheidende Ursachen nicht so leicht erforscht werden können, kann sie nicht mit Nachdruck befehlen, sondern ihre Ausübung muss sie der Tugend eines jeden anheimstellen [unerzwingliche Pflichten]." Die Verletzung einer "erzwinglichen Pflicht" ist demzufolge eine "klagbare Beleidigung". Übermäßiger Genuß von Alkohol ist eine "unklagbare Beleidung" dessen, der um Wohl und Gesundheit des Trinkers besorgt ist. Um "klagbare Beleidigung" handelt es sich, wenn der Trinker an Sachen oder Personen Gewalt ausübt. Alle auf der Tafel dargestellten Beispiele (Gewalt gegen Menschen, Diebstahl, Raub und Betrug) sind "klagbare Beleidigungen".
Legende von C.H. Wolke in Bd. 3, S. 27; Lektion und Kommentare Bd, 2, S. 109-113 (Siebentes Buch: Die Elemente der Geschichtskunde): "Von klagbaren und anderen Beleidigungen"