In den ca. 1400 Seiten des Thesaurus Brandenburgicus, des umfangreichsten Sammlungskatalogs des 17. Jahrhunderts, veröffentlichte Lorenz Beger den Berliner Antikenbesitz der Hohenzollern, deren griechische und römische Münzen, Gemmen und archäologische Statuen, Büsten, Kleinplastiken und Geräte, wobei letztere überwiegend 1696 von Giovanni Pietro Bellori in Rom erworben worden waren. Beger hat diese Denkmäler nach Materialgattungen geordnet und anschließend nach göttlichen, sakralen, öffentlichen und privaten Monumenten gruppiert. Dieses Konzept suchte die gesamte antike Kultur zu erschließen. Da er jedem antiken Kultursegment die entsprechenden Verhältnisse im Berlin Friedrichs III./I. gegenüberstellte, entstand zugleich ein umfangreiches Bild von der Hauptstadt Brandenburgs, die hier wohl erstmals als »Spreeathen« angesprochen wurde.
Beger leitete die Kunstkammer Friedrichs III./I. und war sein Hofantiquar. Durch seine vielen Schriften wurde die antiquarisch-früharchäologische Forschung Berlins in Deutschland führend. Internationalen Ruhm erreichte er durch einzigartige Kenntnisse im Bereich der griechischen Mythenikonographie. (HW)