Schönes Beispiel, mit welcher Überzeugung Messenhauser der Macht des geschriebenen Wortes vertraut. Er bekräftigt hier sein Versprechen, "mit vollster Offenheit zu den gesammten Publikum über sein Wirken zu sprechen", bedauert aber die mangelnde Verteilung der entsprechenden Wandanschläge. Wenzel Cäsar Messenhauser (1813-1848), der später hingerichtete Oberkommandierende der Wiener Nationalgarde, war Schriftsteller und Zeitungsredakteur. Zur Übernahme seines verantwortungsavollen Amtes hatte ihn u.a. sein Freund, der Redakteur des "Radikalen" Becher überredet. Den Erfordernissen seiner Stellung war er, ein "gutmüthiger politischer Schwärmer" nicht gewachsen, er setzte "nicht in seine Handlungen, sondern in seine Proklamationen das höchste Vertrauen. Man kann sagen, dass er schreibend kommandierte und kommandierend schrieb. Was er im Schreibfache leistete, grenzte an das Unglaubliche. Kein Tag verging, an welchem nicht die Straßenecken mit neuen, mitunter sehr weitläufigen Kundmachungen aus seiner Feder beklebt waren" (Reschauer-Smets II, 604).