Entstanden 1988-1990 im Auftrag der HU für den "Liebknecht-Saal", einen Vortrags- und Vorlesesaal in der Clara-Zetkin-Str. 26 (heute Dorotheenstr.), um mit Wilhelm und Karl Liebknecht zwei ihrer Studenten zu ehren. Manfred Kandt verarbeitete in seinem Wandbild verschiedene Zeitschichten (Gründung des deutschen Reiches, Kaiserkrönung in Versailles, Gründung der Sozialistischen Arbeiterpartei, Antikriegspolitik gegen den Ersten Weltkrieg) , viele Porträts historischer Personen lassen sich entdecken (neben Wilhelm und Karl Liebknecht u.a. August Bebel, Philipp Scheidemann, Bertha von Suttner, Leo Tolstoi), doch gibt das Werk keinen linearen Erzählfluss der Ereignisse wieder, sondern fordert durch seine zersplitterte Struktur zum genauen Hinsehen auf. Bei Fertigstellung hatten sich mit dem Ende der DDR die politischen Verhältnisse geändert, zudem wurde der vorgesehene Raum in einen Computer-Pool umgewandelt und das Werk hatte dort keinen Platz mehr. Außer für eine Ausstellung 1994 im Foyer der Kommode wurde das Wandbild aus 20 Holzplatten niemals zusammengesetzt.