Wissenschaftliche Sammlungen

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Sammlung am Centrum für Anatomie

Modelle zur Gesichtsentwicklung des menschlichen Embryos

Die Modelle sind auf Ständer montiert, die auf ihrem Fuß Angaben über Größe und Entwicklungsgrad des Embryos enthalten. An allen Modellen kann der Unterkiefer und die vordere Halsgegend abgenommen werden, wodurch das Mundinnere und der Schlund einzusehen sind. Die Vergrößerungen der Embryonen erfolgten nach verschiedenen Maßstäben, um dem Zweck der Anschaulichkeit gerecht zu werden. Es wird die Gesichtsentwicklung zwischen dem 26. und 60. Tag gezeigt. Die Modelle wurden im Atelier für wissenschaftliche Plastik von Friedrich Ziegler vervielfältigt. IM

a) Embryo (Nackensteißlänge 4,9 mm); erkennbar ist der Oberkieferfortsatz, der Kiemenbogen I mit dem Unterkieferfortsatz, die Kiemenbogen II-IV, der Hügel über dem Trigeminusganglion, das Riechfeld, die Linsenanlage des Auges. Nach Wegnahme des Teilstückes werden seitlich in Höhe des Unterkieferfortsatzes die Zungenwülste sichtbar.
b) Embryo (Nackensteißlänge 6 mm, mutmaßliches Alter: Ende 4. Embryonalwoche); die bedeutende Zunahme des Gehirnvolumens ist ersichtlich; Riechgrübchen und Augenblase sind erkennbar. Der Oberkieferfortsatz tritt halbkugelig hervor; darunter die ventral bereits vereinigten Unterkieferfortsätze.
c) Embryo (größte Länge 10,3 mm, mutmaßliches: Alter 30-31 Tage); die Veränderungen des Gesichts werden durch Zunahme an Hirnvolumen, weitere Differenzierung der Sinnesorgane und Rückbildung der Schlundbogen bestimmt. Mund- und Ohrgegend beginnen sich auszubilden; die Riechgruben sind tief eingesenkt. Die Mundspalte ist noch breit und vorn ventral durch den nicht einheitlichen Unterkiefer begrenzt.
d) Embryo (größte Länge 28 mm, mutmaßliches Alter: 60 Tage); die gleichmäßige detaillose Rundung zeigt die Eigenform des Kopfes. Das Gesicht ist schon gut entwickelt. Die Augen sind nach vorn gerückt und die Mundspalte ist kürzer geworden. Der Unterkiefer zeigt ein deutliches Kinn, wohingegen noch keine äußerliche Lippenbildung zu erkennen ist. Nach Abnahme der Unterkiefer-Kinnregion sind die teilweise bis zur Mitte verwachsenen Gaumenplatten zu sehen, die Lippen sind von innen gut ausgebildet. Das Teilstück zeigt den länger und schmaler gewordenen Mundboden, aus dem die Zunge frei hervorspringt, wobei der schon frei hervorragende Kehldeckel erkennbar ist. IM

© Charité: Centrum für Anatomie; Humboldt-Universität: Barbara Herrenkind

Detailangaben

Eintragstyp Plastische Objekte
ID 8526
Inventar-Nr.
Sachtitel Modelle zur Gesichtsentwicklung beim menschlichen Embryo in vergrößertem Maßstab
Datierung 1910/1911
Hersteller Karl Peter und Friedrich Ziegler
Format a) 12,5 x 8 x 8 b) 14 x 9,5 x 9,5 c) 15 x 10,5

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