Wissenschaftliche Sammlungen

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Sammlung des Winckelmann-Instituts

Gipsabguss der Nike des Paionios

Nike des Paionios. Gipsabguss der Marmorstatue im Museum von Olympia. Als erste Funde der von Archäologen der Friedrich-Wilhelms-Universität unter Ernst Curtius unternommenen Olympia-Grabung am 20. und 21. Dezember 1875 wurden die Fragmente der wohl schönsten und technisch kühnsten Siegesgöttin der Antike entdeckt. Kein Werk zuvor hat die Schwere des Körpers vergleichbar aufzuheben gesucht. Vorgebeugt schwebt die Siegesgöttin in der Luft und ertastet mit der Spitze des vorderen Fußes den Boden; der hintere wird die Schwinge eines Adlers berührt haben, der unter ihr nach rechts fliegt und den Abstand zwischen Gewand und Basis motivisch in Luft verwandelt. Ihren geblähten Mantel hat die Nike weit ausgebreitet; wie mit einem Fallschirm senkt sie sich mit ihm herab. Hierbei legt sich ihr Gewand im Flugwind dem Körper an und schlägt auf den Seiten in Faltenkaskaden zurück. Die Gesetze der Statik scheinen aufgehoben, da nur die unsichtbare rückwärtige Verbindung mit dem Mantel die Statue trägt. (HW)

© Humboldt-Universität zu Berlin, Winckelmann-Institut, HZK

Detailangaben

Eintragstyp Plastische Objekte
ID 9071
Inventar-Nr. F.W. 496
Sachtitel Abguss der Nike des Paionios von Mende
Datierung vor 1880 (Original um 421 v. Chr.)
Beschriftung Inschrift: »Die Messenier und [messenischen] Naupaktier weihten [diese Nike] dem olympischen Zeus aus dem zehnten Teil ihrer in Kriegen erzielten Beute. [Das Monument] schuf Paionios aus Mende, der auch mit den Akroteren [gleichfalls Niken] auf dem Tempel siegte«.
Beschriftungsort Inschrift auf dem Pfeiler in Olympia
Format H. 2,16 m

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