› Kunstsammlung / Kustodie der Humboldt-Universität
Eduard Gerhard
Emil Wolff fertigte Gerhards Büste in Rom kurz vor dessen Abreise nach Griechenland zunächst in Gips an, um sie dann in Bronze für das von Gerhard begründete Deutsche Archäologische Institut in Rom gießen zu lassen. Die hier gezeigte Marmorfassung entstand wenig später. Wolff, Schüler seines Onkels Johann Gottfried Schadow in Berlin und Bertel Thorwaldsens in Rom, war von deren Auseinandersetzung mit der griechischen bzw. römischen Porträtauffassung geprägt. Der Eindruck von Zeitlosigkeit, mithin auch von einer gewissen Idealität der Person, gründet auf der sparsamen Erzählung physiognomischer Details. Auf den Charakter des Dargestellten rekurrieren Bildnisformeln wie die hohe, glatte, das harte Schädelgerüst sichtbar machende Stirn, die über die geistige Präsenz Auskunft geben soll und sich markant von den weicheren Augen- und Mundpartien unterhalb der Brauenbögen abhebt, welche - den zeitgnössischen Vorstellungen von Physignomik entsprechend - die Sinnlichkeit des Trägers dieser Gesichtszüge schildern soll. (Franziska Uhlig)
Die Büste wurde von einem zeitgenössischen Archäologen ganz in diesem Sinne beschrieben: "Dieses Bildnis mit seinem konzentrierten physiognomischen Habitus nahm mich sofort gefangen; es wirkte auf mich wie das Porträt eines Römers der späten Republik oder der frühaugusteischen Eposche: so mochte der jüngere Cato ausgesehen haben, dessen Bronzebüste aus Volubilis damals noch unter der Erde verborgen war." (Henning Wrede (Hg.): Winckelmann-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin, 2, Dem Archäologen Eduard Gerhard 1795-1867 zu seinem 200. Geburtstag, Berlin 1997, S. 8 (Ulrich Hausmann))
In seiner Funktion als Direktor des Deutschen Archäolischen Instituts in Rom organisierte Gerhard gemeinsam mit Wolff eine beträchtliche Anzahl Antikenankäufe für die Berliner Museen.
Detailangaben
Eintragstyp | Plastische Objekte |
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ID | 8078 |
Inventar-Nr. | P 041 |
Dokumentation | Theater der Natur und Kunst. Theatrum naturae et artis. Ausstellungskatalog, hg. von Horst Bredekamp, Jochen Brüning und Cornelia Weber, Berlin 2000, S. 20-37 |
Sachtitel | Eduard Gerhard |
Datierung | 1837 |
Hersteller | Emil Wolff |
Beschriftung | E. Wolff Romae fecit [r. S.] |
Format | 55 cm |
Erhaltungszustand | restauriert 1997 |
Verschlagwortung
- Fachgebiet: › Fachgebiet › Kunstgeschichte
- Gattung: › Forschungsthema › Bildgattung › Porträt
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- Material: › Material › Gestein › Metamorphes Gestein › Marmor
- Herstellungsort: › Ort › Ortsnamen A-Z › Berlin
- Allgemein: › Person › Beruf › Bildhauer
- Allgemein: › Person › Namen A-Z › Gerhard, Eduard
- Darstellungsinhalt: › Person › Namen A-Z › Gerhard, Eduard
- Allgemein: › Person › Namen A-Z › Wolff, Emil
- Form: › Repro/ Medium › 2D-Scan
- Allgemein: › Sammlung › Kunstsammlung der Humboldt-Universität zu Berlin
- Allgemein: › Sammlungsobjekt › Artefakt › Plastik › Büste
- Dokument-Typ: › Sammlungsobjekt › Artefakt › Plastik › Büste
- Allgemein: › Sammlungsobjekt › Exponat
- Allgemein: › Technik › Formale Gestaltung