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„Das Lautarchiv – Geschichte, Bestände und Zugriff auf eine ‘sensible Sammlung’“

BA-Seminar (Musikwissenschaft):

„Das Lautarchiv“
Geschichte, Bestände und Zugriff auf eine ‘sensible Sammlung’“

Sarah Grossert

Sommersemester 2015

Das Lautarchiv ist eine anthropologisch, sprach- und kulturwissenschaftlich wie musikethnologisch weltweit bedeutende akustische Sammlung von Sprach- und Musikaufnahmen aus der Zeit zwischen 1910 und 1960. Es beherbergt rund 7500 Schellackplatten, 220 Wachswalzen, darüber hinaus Gelatine- und Aluminiumplatten sowie Magnettonbänder. Diese historischen Tonträger beinhalten heterogene Bestandsgruppen, beispielsweise die sogenannten ‘Stimmen fremder Völker’, worunter Tonaufnahmen aus deutschen Kriegsgefangenenlagern des Ersten Weltkrieges zu verstehen sind. Zudem sind Dialektaufnahmen der 1920er und 1930er Jahre, Aufnahmen von Tierstimmen, sogenannte ‘Verbrecheraufnahmen’ sowie Aufnahmen aus Kriegsgefangenenlagern des Zweiten Weltkrieges vorhanden. Das Seminar beschäftigt sich intensiv mit den einzelnen Bestandsgruppen dieser historischen, besonders sensiblen Sammlung und beleuchtet ihre jeweiligen medien- und wissenschaftshistorischen Dispositionen. Zudem sollen Probleme aktueller Erschließungs-, Bereitstellungs- und Nutzungsszenarien (auch) in forschungsethischer Hinsicht diskutiert werden.