Wissenschaftliche Sammlungen

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„Sensible Objekte“

BA-Seminar (Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik):

„Sensible Objekte“
Provenienzforschung in wissenschaftlichen Sammlungen

Dr. Cornelia Weber

Sommersemester 2016

„Sensible Objekte“ gelangten meist nicht unter Zustimmung der Betroffenen in die Sammlungen, „sondern wurden gestohlen, erpresst, unfair erhandelt, im Geheimen ausgegraben und abtransportiert“ (Lange 2011). Der Umgang mit solchen Objekten ist daher problematisch, insbesondere hinsichtlich ihrer Aufbewahrung, Präsentation und Beforschung. Um beurteilen zu können, ob Sammlungen „sensible Objekte“ bewahren, ist es notwendig, die Geschichte einer Sammlung und die Herkunft ihrer Objekte zu rekonstruieren, also die Provenienz zu erforschen.

Im Seminar werden wir unterschiedliche Methoden der Provenienzforschung kennenlernen und uns damit auseinandersetzen, welche wissenschaftlichen Sammlungen über Objektgruppen verfügen, die aus einem möglichen Unrechtskontext stammen könnten (wie z.B. Präparate menschlicher Herkunft aus der Kolonial- oder NS-Zeit oder auch außereuropäische und antike Kulturgüter). Zudem werden wir uns mit der Herkunftsgeschichte von ausgewählten Objekten beschäftigen und anhand dieser Beispiele die Frage nach der historischen Verantwortung von wissenschaftlichen Sammlungen erörtern.