Wissenschaftliche Sammlungen

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Museum für Meereskunde

Das Institut und das Museum für Meereskunde, deren Gründungen militärpolitisch motiviert waren, wurden 1900 an der Berliner Universität gegründet. Das Museum umfasste damals vier große Sammlungen: die Reichs-Marine-Sammlung, die Historisch-volkswirtschaftliche Sammlung, die Ozeanologische Sammlung sowie die Biologische- und Fischereisammlung. Es richtete sich sowohl an akademisches als auch an nichtakademisches Publikum.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Museumsgebäude schwer beschädigt und das Museum später durch die Humboldt-Universität aufgelöst. Objektbestände befinden sich zum Beispiel im Berliner Technikmuseum und im Militärhistorischen Museum in Dresden.

Historische Ereignisse

Ereignisse/Sammlungsbiografie

4/1900 Gründung

Gründung des Instituts und Museums für Meereskunde als eigenständige Forschungs- und Bildungseinrichtung der Friedrich-Wilhelms-Universität. Die Sammlungsbereiche unterstanden einerseits dem Ressort des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten des preußischen Staates, andererseits dem Reichsmarineamt als Reichsbehörde.

01.05.1900–01.01.1905 Leitung

Ferdinand Freiherr von Richthofen wurde zum Direktor des Instituts und Museums für Meereskunde bestimmt. Als Direktor des Geographischen Instituts hatte er beide Einrichtungen eng miteinander verbunden.

Jeweils 1904 und 1905 Forschungsreise

Studien- und Sammelreisen von Prof. Dr. Plate nach Nordamerika und den Bahamas wurden im Rahmen des Sammlungskonzepts durchgeführt, wonach das Museum die auszuwählenden Objekte nicht aus anderen Institutionen bezog, sondern selbst Forschungsreisen unternahm, um vor Ort das geeignete Material zu beschaffen.

1905–1921 Leitung

Nach Richthofens Tod übernahm Albrecht Penck die Leitung des Instituts und Museums für Meereskunde als auch die Leitung des Instituts für Geographie.

05.03.1906 Eröffnung

Auch das Museum für Meereskunde konnte erst sechs Jahre nach seiner Gründung eröffnet werden, wahrscheinlich aus finanziellen und organisatorischen Schwierigkeiten. Die genauen Gründe sind jedoch nicht bekannt.

05.03.1906 Eröffnung

Öffizielle Eröffnung des Instituts für Meereskunde in der Georgenstrasse 34-36. Kaiser Wilhelm II. sowie der als Förderer der Ozeanographie bekannte Fürst Albert I. von Monaco nahmen an der Eröffnungsfeier teil.

1921 Leitung

Als Alfred Merz die Leitung innehatte, offenbart sich die enge Verbindung zwischen dem Geographischen Institut, dem Institut und Museum für Meereskunde und dem Reichsmarineamt.

1925–1927 Forschungsreise

Die "Deutsche Atlantische Meteor-Expedition" wurde vom Institut für Meereskunde initiiert und durchgeführt und zählte zu den erfolgreichsten Forschungsexpeditionen der Zeit. Die wissenschaftliche Leitung hatte zunächst Ferdinand Richthofen, nach seinem Tod Albert Defant, inne.

1927 Leitung

Albert Defant übernahm den Lehrstuhl für Ozeanographie und wurde Direktor des Instituts und Museums für Meereskunde.

1943 Kriegseinwirkungen

Wegen der zunehmenden Bombardements hatte man begonnen, die Bestände des Museums nach Rüdersdorf in die Kalkstollen auszulagern, es konnte aber nicht alles gerettet werden. Einige Sammlungsbereiche wie die Biologische und Fischereiabteilung wurden nahezu gänzlich zerstört.

1944 Kriegseinwirkungen

Von Fliegerbomben getroffen, wurden fast alle noch im Gebäude verbliebenen Objekte vernichtet, das Museumsgebäude selbst schwer beschädigt.

1945 Schließung

Das Museum wurde aufgrund schwerer Kriegszerstörung geschlossen.

1946 Schließung

Das Museum musste infolge der Kriegseinwirkungen für den Besucherverkehr geschlossen werden. Teile der noch vorhandenen Exponate wurden von den russischen Besatzungstruppen abtransportiert.

1959 Rückführung

Viele konfiszierte Objekte gelangten wieder an die DDR zurück, die beschädigten Gebäude in der Georgenstrasse wurden abgerissen, nur noch ein Nebengebäude blieb stehen.

Anfang 1994 Übergabe

Die Humboldt-Universität übertrug dem Deutschen Technikmuseum die Treuhänderschaft über die verbliebenen Exponate.

1996 Ausstellung

Einige Objekte wurden in der Ausstellung "Aufgetaucht" im Museum für Verkehr und Technik gezeigt.