Zoologische Lehrsammlung
In der 1884 begründeten Lehrsammlung befinden sich Modelle, Flüssig- und Trockenpräparate, sowie mikroskopische Präparate, Wand- und Lehrtafeln. Neben der ca. 30.000 Objekte umfassenden heute noch intensiv genutzten Lehrsammlung gehören auch die Forschungssammlungen von Richard Hesse (Histologische Schnitte) und Franz Eilhard Schulze (Schwammpräparate) zum Bestand.
Historische Ereignisse
Ereignisse/Sammlungsbiografie
1884 | Übernahme |
Überführung von Sammlungsmaterial aus der anatomisch-zootomischen Sammlung. |
01.04.1884 | Gründung |
Gründung der Sammlung durch Franz Eilhard Schulze. |
01.04.1884–30.09.1917 | Direktion |
Franz Eilhard Schulze wurde erster Direktor der Lehrsammlung und des Zoologischen Instituts. |
01.04.1885–01.01.1901 | Kustos |
Fritz Czeschka, Edler von Mährenthal (1857-1910), wurde nach einer kurzen Zeit als Assistent als Kustos tätig. |
19.02.1886 | Übernahme |
Überführung von 20 Protozoen, 18 Spongien, 80 Coelenteraten, 47 Echinodermen, 43 Vermes, 34 Bryozoen, 280 Mollusken, 2 Brachiopoden, 4 Tunicaten, 18 Crustaceen, 31 Arachniden, 202 Insekten, 6 Fische, 9 Amphibien und Reptilien sowie 26 Vögel und 11 Säugetiere aus dem Zoologischen Museum. |
1888 | Erweiterung |
Die Sammlungen wurden durch anatomische Präparate, die zumeist im Institut selbst hergestellt wurden, erweitert. Hinzu kamen Schenkungen durch das Museum, Ankäufe (z.B. eine Plankton-Sammlung von Haeckel, von der Zoologischen Station in Neapel, von der Naturalienhandlung Linnaea in Berlin) und auswärtige Zuwendungen. |
01.–15.04.1888 | Umzug |
Umzug in das neue Institut in der Invalidenstr. 43, dem Westflügel des Museums für Naturkunde. |
1906–31.03.1936 | Kustos |
Die Stelle des Kustos erhielt Wilhelm Berndt (1878-1945), nun mit der Amtsbezeichnung Abteilungsvorsteher. |
1918–1924 | Direktion |
Schulzes Nachfolger wurde Karl Heider (1856-1935). |
1926–31.03.1935 | Direktion |
Richard Hesse (1868-1944). |
01.11.1936 | Kustos |
Als Abteilungsvorsteher wurde zunächst kommissarisch Heinrich Jakob Feuerborn (1883-1979) ernannt, der in der Abwesenheit Seidels auch das Institut leitete. |
01.11.1936–01.08.1937 | Direktion |
zuerst kommissarische Leitung Friedrich Seidel (1897-1992). |
01.08.1937–01.01.1939 | Direktion |
dann definitiv Direktor Friedrich Seidel (1897-1992), der jedoch als Offizier der Wehrmacht ab August 1939 vom Institut abwesend war. |
in der Nacht vom 22.11.1943 | Kriegseinwirkungen |
Nach einem schweren Bombenangriff brannte die Wirbeltiersammlung aus. |
1945 | Leitung |
Die kommissarische Leitung wurde Konrad Herter (1891-1980) übertragen |
1945 | Austritt |
Nach dem Ende des Krieges mußte Feuerborn als NSDAP-Mitglied aus dem Institut ausscheiden und auch Seidel konnte aus politischen Gründen seine beabsichtigte Rückkehr auf den Lehrstuhl nicht verwirklichen (Herter 1979). |
27.01.1945 | Verlust |
Der Verlust an Lehrmaterialien wurde mit 100 Skeletten, 500 Stopfpräparaten, 5 Wachsmodellserien, 200 Präparaten von Wirbellosen (Trockenobjekte) und 150 Unterrichtswandtafeln von Feuerborn verzeichnet. |
1946–1951 | Leitung |
Günter Tembrock (*1918) wurde kommissarisch (und ehrenamtlich) zum Abteilungsleiter bestellt . |
1949–1951 | Direktion |
Konrad Herter übernahm offiziell die Institutsdirektion. |
1951 | Leitung |
Günter Tembrock übernahm die Geschäftsführung des Zoologischen Instituts der seit 1949 Humboldt-Universität genannten Berliner Universität. Seine Hauptarbeitsgebiete waren und sind vergleichende Verhaltensforschung und Bioakustik. |
1958 | Funktion |
Das zoologische Ordinariat wurde mit dem Direktor des Instituts für Zoologie an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät Kurt Erdmann (1907-1980) wieder besetzt. |
1959–1968 | Direktion |
Kurt Erdmann wurde nun auch Direktor des Zoologischen Instituts. |
1968 | Vereinigung |
Im Rahmen der 3. Hochschulreform in der DDR wurde das Zoologische Institut mit dem Institut für Zoologie der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät zum Bereich Verhaltenswissenschaften in der Sektion Biologie vereinigt. |
1968 | Leitung |
Die Bestände wurden von Hans Georg Herbst (1920-1991) verwaltet, der als letzter Direktor des Instituts für Zoologie der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät in den Bereich Verhaltenswissenschaften gekommen war. |
1968 | Vereinigung |
Teile der Sammlung des aufgelösten Instituts für Zoologie der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät wurden mit der Lehrsammlung des Zoologischen Instituts zusammengeführt. |
1970 | Verlust |
Entscheidung des damaligen Sektionsleiters, die Sammlung zu verkleinern. In Folge dieser Maßnahme wurden Teile der Sammlung verschenkt, und viele Präparate sind verlorengegangen. Andere Teile der Lehrsammlung konnten von Mitarbeitern des Museums für Naturkunde dorthin überführt werden. |
1990 | Umbenennung |
Nach den politischen Umwälzungen in der DDR erfolgte die Umbenennung in Institut für Verhaltensbiologie und Zoologie. |
1994 | Neugliederung |
Eingliederung in das Institut für Biologie. |
1995–2020 | Leitung |
Mit der Berufung auf eine Professur für Vergleichende Zoologie wurde die Leitung der Lehrsammlung Prof. Gerhard Scholtz (* 1954) übertragen. Während seiner Dienstzeit wurden die historischen anatomischen Wachs- und Glasmodelle restauriert. Außerdem konnten in die Lehrsammlung eine Schädlingssammlung, eine Sammlung historischer Wandtafeln und als Geschenk des Tierparks Berlin Skelett-, Alkohol- und Balgmaterial aufgenommen werden. |
2020 | Leitung |
Prof. John Nyakatura (*1979) (Vergleichende Zoologie) hat die Leitung der Sammlung übernommen. |